Multiples Myelom
Modernste Diagnostik und individualisierte Therapie
nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen
Das Multiple Myelom ist eine der häufigsten hämatologischen Tumor-Erkrankungen, welche sich im Knochenmark manifestiert. Typischerweise treten bei einem multiplen Myelom mehrere Tumorherde im Knochenmark auf. Ist nur ein einzelner Tumor vorhanden, spricht man von einem Plasmozytom. Zu den typischen Symptomen zählen Knochenschmerzen, Abgeschlagenheit, erhöhte Infektanfälligkeit sowie eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion. Die Therapie besteht heutzutage aus einer Kombination von modernen zielgerichteten molekularen und immunmodulatorischen Therapien sowie aus systemischer Chemotherapie. Bei geeigneten Patienten wird zudem eine autologe Stammzelltransplantation in das Therapiekonzept einbezogen. Zudem sind je nach Befund zusätzlich eine Strahlentherapie, nephrologische Maßnahmen oder orthopädische Eingriffe notwendig. Die präzise Diagnostik und die Festlegung des therapeutischen Vorgehens sollten in einem spezialisierten Zentrum erfolgen. Wenn Sie sich bei uns beraten lassen oder individuelle Auskünfte zu Therapiemöglichkeiten erhalten möchten, können Sie jederzeit einen Termin in unserer Myelom-Spezialambulanz vereinbaren.
Grundsätzlich muss zwischen der Vorstufe des Multiplen Myeloms, der monoklonalen Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) sowie dem schwelenden Myelom (smouldering myeloma) sowie dem symptomatischen Multiplen Myelom unterschieden werden. Die Diagnostik hierzu umfasst Untersuchungen des Blutbilds, des Serums, des Urins, des Knochenmarks (Zytologie, Immunphänotypisierung, Histologie und Zytogenetik) und des gesamten Skeletts (Röntgen, Computertomographie).
Bei einer MGUS oder einem smouldering Myelom ist eine Behandlung in der Regel nicht indiziert. Allerdings sollten regelmäßige Kontrollen erfolgen, denn in einem Zeitraum von Monaten oder Jahren kann ein MGUS oder ein schwelendes Myelom in ein symptomatisches Myelom übergehen. Die Therapiebedürftigkeit eines Myeloms wird anhand der oben aufgeführten Untersuchungen festgestellt.
Sowohl die Behandlungsmöglichkeiten als auch die Prognose konnten in den letzten Jahren enorm verbessert werden. Dazu haben maßgeblich die Einführung der Hochdosis-Chemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation sowie die Verfügbarkeit neuer Medikamente wie Proteasom-Inhibitoren (z.B. Bortezomib, Carfilzomib), immunmodulatorischer Substanzen (IMiDs) (Thalidomid, Lenalidomid, Pomalidomid) sowie spezifische Antikörper (z.B. Daratumumab, Elotuzumab) beigetragen. Die jeweils „richtige“ Therapie richtet sich nach den Merkmalen der Erkrankung (Stadium, Zytogenetik), dem Alter des Patienten und seinen möglichen Begleiterkrankungen.
Grundsätzlich sollten geeignete Patienten eine hochdosierte Chemotherapie mit anschließender autologer Stammzellrückgabe erhalten. Zuvor wird eine Induktionstherapie mit den oben erwähnten modernen Medikamenten und Mobilisierungstherapie durchgeführt, um die Myelomerkrankung zu reduzieren und körpereigene Stammzellen für die anschließende Hochdosistherapie zu gewinnen. Nachfolgend erfolgt zumeist eine niedrig dosierte Erhaltungstherapie. Bei älteren Patienten oder Patienten mit Begleiterkrankungen stehen sehr wirksame Therapiekonzepte ohne Hochdosistherapie zur Verfügung, die das breite Spektrum der neuen Medikamente abdecken.
Um Verbesserungen in der Therapie auch zukünftig voranzutreiben und unseren Patienten neueste Optionen zugänglich machen zu können, führen wir viele Therapien im Rahmen kontrollierter klinischer Therapiestudien durch.
In der Myelom Spezialsprechstunde können unsere Spezialisten, gemeinsam mit Ihnen, ein individuelles Therapiekonzept entwickeln.
Wochentag: Montag-Freitag
Telefon 089 4140 4105
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Interdisziplinäres TumorTherapieZentrum
Das interdisziplinäre TumorTherapieZentrum steht als kompetente Plattform zur Verfügung, um gemeinsam mit Ihnen die Ihrem individuellen Krankheitsbild entsprechende Behandlung zu planen. Dies ist z.B. im Rahmen von klinischen Studien möglich, welche wir in Kooperation mit den führenden Deutschen Studiengruppen durchführen. Wünschen Sie individuelle Auskünfte zu Therapiemöglichkeiten, können Sie jederzeit einen Termin in unserem TumorTherapieZentrum vereinbaren.
Interdisziplinäres hämatologische Tumorboard
Das interdisziplinäre hämatologische Tumorboard dient der Integration und Diskussion aller Fälle, einschließlich Zweitmeinungen, durch ein Expertengremium aus Hämatologen, Pathologen, Radiologen, Nuklearmedizinern und Strahlentherapeuten.